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Ein schöner Schwede (Laurence Jyl)

Nichts für die Ewigkeit, aber für einen netten Abend geeignet „Das fängt ja gut an“ – so die ersten Worte von Gerit Kling -, und das blieb es denn auch bis auf diesen 10-Minuten-Knick nach der ersten halben Stunde: da nistet sich eine attraktive Sekretärin für einen Abend im protzigen Haus ihrer vermeintlich abwesenden Chefin ein, um damit ein paar … Weiterlesen

Von Liebe noch nicht der Beweis (Uwe Hergenröder)

So können so genannte „Problemstücke“ gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen Ob der Versuch gelingen würde, dem Briefwechsel Carl und Thea Sternheims ein abendfüllendes Drama entwachsen zu lassen? Die Neugierde darauf schien sich angesichts eines gerade mal halb vollen Theaters jedenfalls in Grenzen zu halten. Die Anwesenden selbst aber – soweit sie Anhänger großer Schauspielkunst waren – durften sehr bald Teilnehmer eines bemerkenswerten … Weiterlesen

Im Westen geht die Sonne auf

LINDAU – Mehr als 400 Zuhörer bei einem Kabarett- allerhand für Lindauer Gepflogenheiten, und zugleich eine Ermutigung zu mehr politischem Kabarett! Daß die ehemalige DDR für den Begriff „Distel“ gottlob Gewichtigeres zu bieten hat als überforderte Politiker, demonstrierten die über zwei Dutzend Nummern des gleichnamigen Berliner Kabaretts. Ob seine Resolution, doch auch bei Politikern das Leistungsprinzip einzuführen, einfach nicht ernst … Weiterlesen

Gabi Lodermeier im Stadttheater

Ob das weite Theaterrund, in dem gerademal jeder sechste Platz beansprucht wurde, der rechte Ort für Gabi Lodermeiers Revuekonzentrat war? Sei’s drum: ihr entschlossener Auftritt als Putzfrau ins hell erleuchtete Theaterparkett ließ uns Zuhörern fortan wenig Raum, eingehender darüber nachzudenken. Wie schon in dieser Szene alle Facetten und Geheimnisse dieses Berufsstandes beschrieben wurden und wir Männer geradezu zu bedauern wären, … Weiterlesen

Loriot – Dramatische Werke Teil 2 (Komödie im Bayerischen Hof)

Menschliche Unzulänglichkeiten mit hohem Unterhaltungswert Zwei Säulen für die zahlreichen einfarbigen Klappwände, sparsame Requisiten, ein sensibles Beleuchtungsteam und – das vor allem: – Schauspieler, die einsichtig genug sind, Loriot nicht zu interpretieren, sondern ihn mit allem schauspielerischen Ehrgeiz nachzuspielen: genügend Zutaten, die einen erfolgreichen Abend mit seinen „Werken“ garantieren. Die Münchner „Komödie im Bayerischen Hof “ wurde von einem zahlreichen … Weiterlesen

Geheimnisse im Mandarin-Zimmer (Robert Thomas)

Harmloses Lustspiel mit Elke Sommer Zum Positiven: das Stadttheater war gut besucht, die schauspielerische Leistung ordentlich, und auch ehemalige Stars werden älter. Nachdenklich macht, wenn dann junge und begabte Schauspieler wie Michael Rossi und Tanja Dressler in die Rollen von Zimmerkellner und -mädchen schlüpfen, um eine Tournee lang als schmückendes Beiwerk für Elke Sommers meist überzogene Auftritte in einem harmlosen … Weiterlesen

Helden (G.B. Shaw)

 Geistvolle Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen Beziehungen Welch wohltuender Unterschied zum Tag davor! Shaws Komödie „Helden“ demonstrierte eindrucksvoll, dass die muntere Heiraterei am Schluß eines Stückes keineswegs einem späten Entschluss des Autors entspringen muß, vorangegangenen Fragwürdigkeiten ein gnädiges Ende zu bereiten (wie im „Mandarin- Zimmer“); nein, es kann das miterlebte Ergebnis zwischenmenschlicher Prozesse durch geistvolle Auseinandersetzung sein – eine Tugend, die gerade … Weiterlesen

Ein ungleiches Paar (Neil Simon)

Zum „Klassiker“ wird die witzige Story wohl kaum Was dem Club Vaudeville seine Discos, sind dem Theater seine Boulevardstücke: die Versuchung, den vermutlich kurzatmigen Publikumserfolg von Neil Simons Komödie „Ein ungleiches Paar“ mit einem ähnlich gelagerten Unterhaltungsbedürfnis bei Jugendlichen in Diskotheken zu vergleichen, drängt sich auf (ein Schuft, der einem den Spaß mit dem Hinweis auf die unterschiedliche Behandlung mit … Weiterlesen

Was ihr wollt (Shakespeare)

Verheißungsvoller Saionauftakt mit lustvoller Inszenierung von Ellen Schwiers Der Auftakt ist gemacht, die Theatersaison ’95 verheißungsvoll mit Shakespeare eröffnet. Ein nahezu gefülltes Haus machte mit dessen letzter großer Komödie „Was ihr wollt“ erlebbar, was auf diesem Niveau eben nur Theater möglich macht: mit einigen hundert Menschen, die den Raum noch anonym betreten haben, gemeinsam zu lachen, die geistvolle Auseinandersetzung mit … Weiterlesen

Schluck und Jau (Gerhart Hauptmann)

Aufs Angenehmste enttäuscht Wenn ein nahezu 100 Jahre altes Stück Gerhart Hauptmanns – bei der Uraufführung zudem erfolglos! – als Tanztheater angekündigt wird, darf man gespannt sein, ob sich eher die Skepsis oder aber die Neugierde darauf auf die Zuschauerzahl niederschlägt. Unter diesem Aspekt kann man das Wagnis als gelungen bezeichnen. Es mag auch als wichtiger Beitrag für Abwechslung innerhalb … Weiterlesen