Von Liebe noch nicht der Beweis (Uwe Hergenröder)

So können so genannte „Problemstücke“ gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen Ob der Versuch gelingen würde, dem Briefwechsel Carl und Thea Sternheims ein abendfüllendes Drama entwachsen zu lassen? Die Neugierde darauf schien sich angesichts eines gerade mal halb vollen Theaters jedenfalls in Grenzen zu halten. Die Anwesenden selbst aber – soweit sie Anhänger großer Schauspielkunst waren – durften sehr bald Teilnehmer eines bemerkenswerten … Weiterlesen

Loriot – Dramatische Werke Teil 2 (Komödie im Bayerischen Hof)

Menschliche Unzulänglichkeiten mit hohem Unterhaltungswert Zwei Säulen für die zahlreichen einfarbigen Klappwände, sparsame Requisiten, ein sensibles Beleuchtungsteam und – das vor allem: – Schauspieler, die einsichtig genug sind, Loriot nicht zu interpretieren, sondern ihn mit allem schauspielerischen Ehrgeiz nachzuspielen: genügend Zutaten, die einen erfolgreichen Abend mit seinen „Werken“ garantieren. Die Münchner „Komödie im Bayerischen Hof “ wurde von einem zahlreichen … Weiterlesen

Geheimnisse im Mandarin-Zimmer (Robert Thomas)

Harmloses Lustspiel mit Elke Sommer Zum Positiven: das Stadttheater war gut besucht, die schauspielerische Leistung ordentlich, und auch ehemalige Stars werden älter. Nachdenklich macht, wenn dann junge und begabte Schauspieler wie Michael Rossi und Tanja Dressler in die Rollen von Zimmerkellner und -mädchen schlüpfen, um eine Tournee lang als schmückendes Beiwerk für Elke Sommers meist überzogene Auftritte in einem harmlosen … Weiterlesen

Helden (G.B. Shaw)

 Geistvolle Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen Beziehungen Welch wohltuender Unterschied zum Tag davor! Shaws Komödie „Helden“ demonstrierte eindrucksvoll, dass die muntere Heiraterei am Schluß eines Stückes keineswegs einem späten Entschluss des Autors entspringen muß, vorangegangenen Fragwürdigkeiten ein gnädiges Ende zu bereiten (wie im „Mandarin- Zimmer“); nein, es kann das miterlebte Ergebnis zwischenmenschlicher Prozesse durch geistvolle Auseinandersetzung sein – eine Tugend, die gerade … Weiterlesen

Ein ungleiches Paar (Neil Simon)

Zum „Klassiker“ wird die witzige Story wohl kaum Was dem Club Vaudeville seine Discos, sind dem Theater seine Boulevardstücke: die Versuchung, den vermutlich kurzatmigen Publikumserfolg von Neil Simons Komödie „Ein ungleiches Paar“ mit einem ähnlich gelagerten Unterhaltungsbedürfnis bei Jugendlichen in Diskotheken zu vergleichen, drängt sich auf (ein Schuft, der einem den Spaß mit dem Hinweis auf die unterschiedliche Behandlung mit … Weiterlesen

Was ihr wollt (Shakespeare)

Verheißungsvoller Saionauftakt mit lustvoller Inszenierung von Ellen Schwiers Der Auftakt ist gemacht, die Theatersaison ’95 verheißungsvoll mit Shakespeare eröffnet. Ein nahezu gefülltes Haus machte mit dessen letzter großer Komödie „Was ihr wollt“ erlebbar, was auf diesem Niveau eben nur Theater möglich macht: mit einigen hundert Menschen, die den Raum noch anonym betreten haben, gemeinsam zu lachen, die geistvolle Auseinandersetzung mit … Weiterlesen

Schluck und Jau (Gerhart Hauptmann)

Aufs Angenehmste enttäuscht Wenn ein nahezu 100 Jahre altes Stück Gerhart Hauptmanns – bei der Uraufführung zudem erfolglos! – als Tanztheater angekündigt wird, darf man gespannt sein, ob sich eher die Skepsis oder aber die Neugierde darauf auf die Zuschauerzahl niederschlägt. Unter diesem Aspekt kann man das Wagnis als gelungen bezeichnen. Es mag auch als wichtiger Beitrag für Abwechslung innerhalb … Weiterlesen

Mein Vater, der Junggeselle (Curth Flatow)

Flatow-Stück wird zum spritzigen Saison-Finale Mit einem unbeschwerten Theaterspaß, für den ganz besonders Herbert Herrmann und Edith Hancke sorgten, ist die Theatersaison 1997/98 zu Ende gegangen. Das Kulturamt durfte sich noch einmal über ein volles Haus freuen. Gewiß, das war keine intellektuelle Herausforderung für theaterbesessene Zeitgenossen. Auf diese dürfte bereits der Titel „Mein Vater, der Junggeselle“ filtrierend gewirkt haben. Wer … Weiterlesen