Meine Schwester und ich (Ralph Benatzky und Robert Blum)

Musikalisches Lustspiel punktet mit viel Unterhaltungswert Auch wenn Genre und Handlung nicht mehr so recht in unsere Zeit passen wollen, so konnte die Inszenierung dieses Lustspiels mit einem beachtlichen Unterhaltungswert punkten. Das lag vor allem an der homogenen Ensembleleistung und dem Pianisten Andrew Hannan, der dem Stück so manch wertvollen Impuls verliehen hat. Die skurrile Handlung dieses Stückes mit einer … Weiterlesen

Woyzeck (Georg Büchner) (2009 Landestheater Schwaben)

Sicherer Umgang mit Büchners „Woyzeck“ Den normalen Tourneetheaterbetrieb hat wieder einmal das Landestheater Schwaben unterbrochen. Die Memminger spielten Büchners „Woyzeck“ in einer stimmigen Inszenierung im Stadttheater. Viele kurzfristige Absagen wegen der winterlichen Straßenverhältnisse waren für das nur mäßig besetzte Stadttheater mitverantwortlich. Daß Georg Büchners fragmentarisches Werk jedoch immer noch von seiner Sonderstellung zehren kann, war am hohen Schüleranteil der Besucher … Weiterlesen

Außer Kontrolle (Ray Cooney)

„Außer Kontrolle“ beschert amüsanten Abend Nach drei „ernsteren“ Stücken im Lindauer Theater durfte es jetzt wieder etwas zum Lachen sein. „Außer Kontrolle“ von Ray Cooney ist eine turbulente Komödie, deren Inhalt man zwar getrost vergessen kann, die aber wegen ihres Tempos und der nie abreißenden Situationskomik einen vergnüglichen Abend bescherte. Das Schöne an solchen Lustspielen ist, dass man ihre Handlung … Weiterlesen

Im Zweifel für den Angeklagten (Irving Stone) (2008)

Fesselnd und glaubwürdig agiert Kohlund auf der Bühne „Im Zweifel für den Angeklagten“ – mit diesem Stück hat Christian Kohlund bereits im Januar 2007 in Lindau für ein volles Haus gesorgt. Weil das Stück so gut ankam, hat das Kulturamt Kohlund ein zweites Mal eingeladen. Und auch diesmal begeisterte er das Publikum und bekam am Ende Standing Ovations. Es ist … Weiterlesen

Grönholm-Methode (Jordi Galceran)

Gemeinheiten für den Schluss aufbewahrt Mit der „Grönholm-Methode“ und „Empfänger unbekannt“, das nur einen Tag zuvor aufgeführt wurde, gab es für die Lindauer ein außerordentlich starkes Theaterwochenende. Beide Stücke beeindruckten durch ihre fesselnde Dramaturgie und eine überraschende Schlusspointe. Wer weiß: Wenn die Auswahlverfahren um begehrte Managerposten wirklich so brutal sind wie in der „Grönholm-Methode“, dann ist es denkbar, dass manche … Weiterlesen

Empfänger unbekannt (Kressmann Taylor)

Wie eine Freundschaft der Nazikarriere geopfert wird 60 Minuten und ein packend gelesener Briefwechsel können genügen, um daraus einen großen Theaterabend zu machen. „Empfänger unbekannt“, der Briefroman von Kressmann Taylor erschien 1938. Dort wird veranschaulicht, wie der aufkeimende Nationalsozialismus einen tödlichen Keil zwischen eine gewachsene Männerfreundschaft treibt. In San Francisco waren der Jude Max Eisenstein und der deutsche Einwanderer Martin … Weiterlesen

Die Witwen (Ludwig Thoma)

Wieder mal ein Hirschgeweih an der Wand und nicht am Mädchenrücken Prominent besetzt, flott inszeniert und außerdem gut besucht: Ludwig Thomas Lustspiel „Die Witwen“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass bayerische Stücke einen erstaunlichen Unterhaltungswert entwickeln, wenn die Vorlage stimmt und Dialekt und Personenführung nicht deftiger Übertreibung geopfert werden. Wie schön, ein Hirschgeweih wieder einmal oben an einer Zimmerwand statt … Weiterlesen

Das Millionenhaus (Grazia Meier)

Das Millionenhaus zeigt sich wenig turbulent Der zweite Theaterabend der noch jungen Saison hat eine Wiederbegegnung mit der bald 89-jährigen Maria Becker geboten. Mit ihrem Sohn Benedict Freitag war sie in dem Stück „Das Millionenhaus“ zu sehen. Der Hinweis allerdings, dass es in dieser Komödie „turbulent“ zuginge, erwies sich als glatte Übertreibung. Die Achtung vor der erstaunlichen Bühnenleistung dieses Abends … Weiterlesen

Timon von Athen (Shakespeare)

Geglückter Saisonstart mit Theater-„Mauerblümchen“ von Shakespeare „Ring frei!“ hieß es mittwochs für die neue Theatersaison. Wer dann als Abonnent Ring II gewählt hatte, konnte sich über eine überaus geistreiche Inszenierung freuen. Sie hat den Besuchern gezeigt, wie man einem Theater-Mauerblümchen – immerhin von Shakespeare – frischen Glanz verleiht. Einen dieser „Rettungspläne“,  mit denen die Bankenwelt gegenwärtig in Ordnung gebracht werden … Weiterlesen

Legende vom Glück ohne Ende (Ulrich Plenzdorf)

Paul und Paula: Die Legende vom Glück ohne Ende begeistert Mit einem DDR-Klassiker – den Vorgängerfilm zu „Paul und Paula “ haben 1973 mehr als drei Millionen Zuschauer gesehen – ging die Theatersaison zu Ende. Ulrich Plenzdorf führte seine Geschichte mit der „Legende vom Glück ohne Ende“ fort. Die Bühnenfassung fand in der Aufführung der Landesbühne Sachsen-Anhalt eine überzeugende Umsetzung. … Weiterlesen