Jazz passt auf diesen Hof

LINDAU – Mit der „Imperial Jazzband“, exzellentem Wetter und dem einzigartigen Ambiente hat der Haug-am-Brückele-Verein zu einer fröhlichen Musik-Matinee geladen. Gleichzeitig bot er Einblick in die bisherigen Maßnahmen, die das Haus zu einem historischen Juwel gemacht haben, das Vereinen oder Privatgruppen ganz neuartige Begegnungsmöglichkeiten bietet.

„Back to the Roots!“ Dies könnte nicht nur das Motto für die „Imperial Jazzband“ sein, sondern auch für den Verein Haug am Brückele. Während sich erstere auf die Wurzeln des Jazz besinnt, erinnert letzterer an die Wurzeln bäuerlichen Lebens und dörflicher Gemeinschaft. Man kann es dem Verein gar nicht hoch genug anrechnen, dass er seit Jahren mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand das „Haug am Brückele“ zu einer Institution entwickelte, die weit über ihre Grenzen hinaus Beachtung findet. Mit Peter Klein, Klaus Burger und der Familie Löhr baut der Verein auf engagierte Triebfedern, denen die Zukunft des Hauses zur Herzenssache geworden ist.

Einen wichtigen Teil der Öffentlichkeitsarbeit bilden immer wieder auch musikalische Veranstaltungen. Mit dem Jazzclub, dessen Vorsitzender Herbert Kiefer zum Beirat des „Brückele“-Vereins gehört, haben die Verantwortlichen eine Jazzmatinee organisiert, die weit über hundert Zuschauer angelockt hat. Die „Imperial Jazzband“ überzeugte nicht nur musikalisch, sondern passte auch bestens zum äußeren Rahmen. Nicht zuletzt repräsentiert sie wohl etwas vom Optimismus, der den Verein nun schon so lange trägt. Dass auch die Musiker von der ungewohnten Umgebung begeistert waren, haben ihre launigen Sprüche und der unmittelbare Kontakt zum Publikum bewiesen.

Für den Stammspieler am Helikon musste diesmal ein Tubaspieler einspringen, was dem Gesamtklang und der Stimmung aber keinerlei Abbruch tat. Dies umso weniger, als der Friedrichshafener Einwechselspieler offenbar bestens mit dem Repertoire vertraut war und sogar das ein oder andere Solo beisteuerte.

Es gibt manchen Zusatzapplaus

Zum Hingucker wurden insbesondere das selbst gebaute Waschbrett des Schweizers Armin Sembinelli und das Banjo von Reiner Barann. Sie erinnerten an die ursprüngliche Besetzung jenes „Oldtime-Jazz“, wie er zu Beginn des letzten Jahrhunderts in New Orleans und anderen Städten Amerikas üblich wurde, um sich schließlich zu immer vielfältigeren Formen auszuweiten. Dass daneben nicht nur die klassischen Dixieland-Instrumente – also Trompete, Klarinette und Posaune – zum Einsatz kamen, sondern auch Mundharmonika, Saxophon, Ventilposaune und sogar eine Piccoloflöte, hat für manchen Zusatzapplaus gesorgt. So haben die vielen Klassiker wie etwa der „Royal Garden Blues“, „Alexander’s Ragtime Band“ oder das unverwüstliche „When the Saints Go Marching In“ für jene gute Stimmung gesorgt, die man sich als Veranstalter wünscht – und die keiner mehr verdient hat als der Verein des Haug am Brückele.