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Steinkes Rettung (Charles Bukowski)

„Steinkes Rettung“ – eine verstörende „Boulevardkomödie“ Tochter Miriam im besten Teenageralter hat sowieso genug von dieser „5-Sterne-Scheiße.“ Ihr Kompromiss-Angebot: „Wie wäre es, wenn ihr mich solange zur Adoption frei gebt?“ Vorschlag abgelehnt. Es bleibt dabei: Zwangsurlaub in den Bergen, weil Vati Entspannung braucht. Mal wieder den Kreis der Familie entdecken, die sonst nur „Deko für sein Ego“ ist. Vati, der … Weiterlesen

Jazz Comer

Jazzclub Musikalische Dichte und spielerischer Reichtum Humorvoll hat Jupp Zeltinger einen möglichen Repertoiremangel suggeriert und diesen damit begründet, dass kaum Zeit zum Proben war. Trotzdem wuchs sich das Konzert der Band „Jazz Comer“ zu einem packenden Drei-Stunden-Opus aus, und die scheinbar verlegen überbrückten Pausen steigerten allenfalls den Unterhaltungswert. Frank Egli zeigte am Clubpiano, wie improvisationsfreudig und fantasievoll es an diesem … Weiterlesen

Wiener Melange mit Senta Berger

„Man müsste so schreiben können wie Alfred Polgar, um zu beschreiben, wie er schrieb.“ Dieser Satz von Reich-Ranicki, einer der großen Verehrer des Wiener Feuilletonisten und berühmten Caféhausliteraten der 20er Jahre, ist natürlich eine Verlockung, um ihn nach dem exquisiten Auftritt von Senta Berger ein wenig umzuwandeln: „Man müsste so schreiben können wie Alfred Polgar, um zu beschreiben, wie sie … Weiterlesen

Verwandte sind auch (nur) Menschen (Erich Kästner)

Altmodisches zum Lachen Beim Verlassen des Theaters hat ein Zuschauer das Gesehene als „altmodische Komödie“ bezeichnet. Das war durchaus wohlmeinend. Hinzu kommt, dass Erich Kästners Frühwerk in diese närrischen Zeit passt. Wohl unbeabsichtigt hat es darüber hinaus den Bogen zu Kästners 110. und Heinz Erhardts 100. Geburtstag geschlagen. Da fallen also die lieben Verwandten im Haus des reichen Onkels aus … Weiterlesen

Schachnovelle (Stefan Zweig)

Silberbauer legt die zerstörerischen Terrormethoden der Nazis bloß Auch wenn der große Publikumsandrang den Beginn um eine Viertelstunde verzögerte, wurden die ungeduldigen Zuschauer erneut mit einer packenden Inszenierung von Zweigs Schachnovelle entschädigt. Und es hat sich gezeigt: Der Zulauf für dieses Stück war berechtigt. Erst Bruno Jonas, tags darauf der „Menschenfeind“ und dann am Samstag Stefan Zweigs „Schachnovelle“. Befragt, welche … Weiterlesen

Loriots „Dramatische Werke Teil 1“ (Komödie im Bayerischen Hof

Köstliche Sketche auch ohne das Original Welche anderen „Dramatischen Werke“ können sich wohl sonst noch rühmen, ähnlich zahlreichen und starken Wiederbegegnungswünschen ausgesetzt zu sein wie diejenigen Loriots? Schauspieler der „Komödie im Bayerischen Hof“ erfüllten vor vollem Haus die Erwartungen nach einem köstlichen und hintersinnigen Theaterabend. Natürlich lautet die bange Frage vor einem solchen Abend: Geht das, Loriot ohne Loriot? Wildert … Weiterlesen

Krebs

Eigene Erfahrungen mit Krebs Wie kann man sich einem Stück nähern, das seine Wirkung fast ausschließlich dem Thema „Krebs“ verdankt und sich den üblichen Maßstäben einer Theaterkritik weitgehend entzieht? Ein Versuch. Natürlich hätten sich die Akteure – alle Teilnehmer einer Krebstherapie – mehr Zuschauer gewünscht. Seitens der Tagungsteilnehmer konnte kein Ansturm erwartet werden, wenn gleichzeitig das „Rosamunde-Quartett“, die Gastronomie und … Weiterlesen

Fast ein Poet (Eugene O’Neill)

Ein schales Gefühl hinterlassen Zäh und berechenbar schreitet die Handlung von Eugene O’Neills Schauspiel voran. Trotz eindrucksvoller Leistungen der Hauptpersonen will sich das Verstaubte dieser Geschichte nicht recht lösen. Was nimmt man nach so einem Theaterabend mit nach Hause? Die Geschichte eines gescheiterten und schließlich geläuterten Traumtänzers- durchaus glaubwürdig verkörpert von Ezard Haußmann – ist in dieser platten psychologischen Deutung … Weiterlesen

Eckart von Hirschhausen – Glücksbringer

Kabarett auf medizinisch macht Spaß Bei den Privatversicherten in den ersten Reihen des ausverkauften Stadttheaters hat sich Eckart von Hirschhausen für die zehnminütige Verspätung galant entschuldigt: „Ich weiß, Sie sind es nicht gewöhnt, dass man auf den Arzt auch ‚mal ein paar Minuten warten muss.“ Doch wenn man anschließend fast drei Stunden so erfolgreich und humorvoll behandelt wird, spielte es … Weiterlesen

Dinner for One (Chiemgauer)

Köstlicher Silvesterspaß mit Chiemgauer Volkstheater Trotz „Dinner for One“, der Silvesteransprache des Bundeskanzlers und dem Neujahrskonzert aus Wien gönnt sich Lindau nun bereits jahrelang ein zusätzliches Vergnügen, um gutgelaunt das alte Jahr zu verabschieden. Das „Chiemgauer Volkstheater“ zeichnet dafür verantwortlich, und wiederum rund 1000 Menschen schauten dabei zu. Und das hat dieses Lustspiel zum besonderen Spaß gemacht: Da vertauscht doch … Weiterlesen